Knock Out - Reinhard Kleist

Knock out!

Graphic Novel
Ab 14 Jahren

Carlsen 2019, 146 Seiten

In seiner neuesten Graphic Novel behandelt Reinhard Kleist das Schicksal des 1938 geborenen Boxers Emile Griffith, der Anfang der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts seine Karriere begann. Eine Karriere, die sehr erfolgreich war, die ihm viele Siege brachte, aber auch Niederlagen beinhaltete. Nicht nur sportliche.

Denn als Schwarzer hatte er schon einmal einen schweren Stand durch den Rassismus, der in den USA damals noch mehr herrschte. Dazu kam noch seine Homosexualität, die er immer verstecken musste. Trotzdem gelang es ihm, sich in der Welt des Boxsports zu behaupten. Der Kampf um den Weltmeistertitel im Weltergewicht im März 1962 belastete ihn den Rest seines Lebens. Sein Gegner Benny Paret hatte ihn vor dem Kampf als Schwuchtel bezeichnet, sodass Emile Griffith schon mit einer Wut im Bauch in den Ring stieg.

Der Kampf ging über zwölf Runden und endete nach harten Schlägen mit einem Sieg von Griffith, aber auch mit dem Tod von Paret. Ab diesem Zeitpunkt war es mit der Selbstsicherheit von Griffith vorbei, musste er sich doch mehr als ein Mal als Mörder beschimpfen lassen. Mit fast 40 Jahren hängte er die Boxhandschuhe an den Nagel und wurde vorerst Trainer und danach Bewährungshelfer, bevor er 2013 verstarb.

Sehr aufschlussreich ist das Nachwort von Tatjana Eggeling, die sich darin mit den Auswirkungen von Rassismus, Homophobie und Sexismus im Sport und im Besonderen im Boxsport auseinandersetzt. Anhand einiger Beispiele von lesbischen Boxerinnen und schwulen Boxern zeigt sie die Entwicklung in dieser „männlichen“ Sportart auf, die sich im Laufe der Jahrzehnte leider nicht wesentlich verändert hat.
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