Off the record. Unsere Worte sind unsere Macht – Camryn Garrett

Aus dem Englischen von Isabel Abedi
Arena 2021, 411 Seiten

Für Josie bedeutet Schreiben ganz viel. Mit dem Schreiben von Artikeln hat sie schon mit 13 Jahren begonnen. Jetzt, mit 17, hat sie an einem Schreibwettbewerb teilgenommen. Voller Sehnsucht wartet sie auf das Ergebnis und wird tatsächlich als Siegerin ausgewählt. Der Gewinn: zwei Wochen auf Pressetour in fünf Städten der USA mit dem Team eines neuen Films.
Der Film hat es in sich, sei es von der Thematik, als auch von den Darsteller:innen. Josie soll v.a. Marius Canet im Auge behalten und im Auftrag einer angesagten Zeitschrift interviewen und danach ein Portrait über ihn schreiben.
Während der Pressetour wird sie von einer der Darstellerinnen auf den berühmten Regisseur angesprochen, mit dem Marius im nächsten Film arbeiten soll. Es geht um sexuelle Belästigung und Nötigung. Josie entschließt sich, einen langen Artikel darüber zu schreiben. Aber ihr Tun bleibt nicht unentdeckt und der Regisseur beginnt seine (Macht-)Muskeln spielen zu lassen. Die Einschüchterungen beginnen, der Druck wird immer größer.
Camryn Garrett, die wie ihre Hauptperson mit 13 Jahren mit dem Schreiben begann, behandelt in ihrem extrem spannend und gut geschriebenen Buch ein überaus wichtiges Thema. Und die Mechanismen, die dazu führen, dass ein Mann so lange ungeniert agieren kann, bis sich eine oder eine kleine Gruppe von Frauen traut, die sexuelle Belästigung offen anzusprechen. Und wie viel Worte ausmachen können.
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