Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete - Sharon Cameron

Text von Sharon Cameron
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Katharina Förs und Naemi Schuhmacher
Insel 2020, 474 Seiten

Stefania Podgórska folgt mit 12 Jahren ihren älteren Geschwistern in die Stadt und arbeitet als Verkäuferin im Geschäft der Familie Diamant. Diese nimmt sie in die Familie auf, sie verliebt sich in den Sohn Izio. Alles scheint perfekt, da bricht im Jahr 1939 der Krieg über Polen herein. Innerhalb weniger Wochen ist Polen vom Deutschen Reich besetzt.
Es beginnt die Tortur der Diamants, die als jüdische Familie keine Chance hat. Zuerst müssen sie ihr Haus und ihr Geschäft aufgeben und ins Ghetto ziehen. Stefania tut ihr Möglichstes, um der Familie zu helfen, sei es mit Lebensmitteln oder anderen benötigten Waren. Doch die Lage wird immer schlimmer, es beginnen die Deportationen. Izio und sein Bruder Max werden in einen Waggon gezwängt. Max gelingt als einzigem die Flucht.
Stefania ist inzwischen auf den heimatlichen Hof zurückgekehrt, findet dort aber nur alles in Schutt und Asche. Es gelingt ihr, ihre um sechs Jahre jüngere Schwester Helena ausfindig zu machen und mit ihr in die Stadt in die ehemalige Wohnung der Familie Diamant zurückzukehren. Dorthin kommt auch Max. Er bittet Stefania um Hilfe, er möchte Juden aus dem Ghetto herausschleusen und vor den Nazis verstecken. Stefania wehrt sich zu Beginn, zu groß ist ihre Angst vor den Nazis, und sie fühlt sich für Helena verantwortlich. Doch schließlich entschließt sie sich, Max zu helfen. Schlussendlich wird sie zusammen mit ihrer Schwester 13 Jüdinnen und Juden das Leben retten.
Bis es aber soweit ist, muss sie mehr als ein Mal die Nerven bewahren, steht mehr als ein Mal mit einem Fuß im Grab, wird sie mehr als ein Mal verdächtigt, Juden zu verstecken.

Eine fast unglaubliche Geschichte aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, wo ein falsches Wort den Tod bedeuten würde. Oder ein Geräusch dazu führen könnte, dass alles auffliegt. Der Mut und die Willenskraft der beiden Mädchen ist erstaunlich, in dieser Welt voll Tod und Verachtung.

Die Autorin Sharon Cameron war seit vielen Jahren von der Geschichte fasziniert. Zusammen mit Stefanias Sohn reiste sie nach Polen und sprach mit vielen Zeitzeugen. Aus ihren Recherchen und der Zusammenarbeit mit der Familie von Stefania wurde der vorliegende Roman.
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Hinweis: Dieses Buch finden Sie auch als eBook in der Mediathek Vorarlberg.