Meine Welt schmilzt - Line Nagell Ylvisåker

Meine Welt schmilzt

 

Wie das Klima mein Dorf verwandelt

 

Aus dem Finnischen übersetzt von Anne von Canal
Hoffmann und Campe 2021, 187 Seiten

 

Wenn nichts mehr ist, wie es war: ein Bericht aus der Arktis

Line Nagell Ylvisåker lebt mit ihrer Familie in Spitzbergen, das vom Klimawandel massiv betroffen ist. Bis 2100 wird hier die Temperatur um acht Grad gestiegen sein. Ein alarmierender Bericht aus einem kleinen Dorf, vom Leben mit Lawinen, Erdrutschen und hungernden Eisbären.

Longyearbyen ist ein Paradoxon: Der Ort existiert nur wegen des Kohleabbaus - und Kohle verursacht den Klimawandel, unter dem die Menschen in Spitzbergen leiden. Ylvisåker hat sich als Journalistin mit ihrem Mann und ihren Kindern eine Existenz am Polarkreis aufgebaut. Jetzt muss sie voller Angst beobachten, wie ihr Dorf zu einem immer unwirtlicheren Ort wird. Als eine Lawine mehrere Häuser verschüttet und Menschen sterben, beginnt Ylvisåker die Ursachen und Folgen der Erwärmung der Arktis zu ergründen. Sie spricht mit Meteorologen, Klimaforschern, erfahrenen Trappern, begegnet hungrigen Eisbären und misst die steigenden Wassertemperaturen des Polarmeers. Ein alarmierender Bericht und eine Warnung: Wenn wir jetzt nicht handeln, wird auch unser Leben durch den Klimawandel radikal beeinträchtigt werden.

In „Meine Welt schmilz“ werden dem Leser die Folgen des Klimawandels plastisch vor Augen geführt. Line Nagell Ylvisåker ist es in diesem Buch gelungen, spannende Fakten über Spitzbergen, die Arktis und das Klima leicht verständlich zu vermitteln. Die Dringlichkeit des Handelns gegen die Klimakrise wird von ihr ohne zu moralisieren aufgezeigt. Ein hautnaher Bericht der wachrüttelt und klar macht, dass die vereinbarten Klimaziele 2035 und 2050 bei weitem nicht reichen.

Ein hochinteressantes Buch mit vielen Daten und Fakten und dennoch leicht zu lesen.
Fazit: Unbedingt lesen!
sk