Von hier aus betrachtet sieht das Scheisse aus – Max Osswald
Roman
dtv 2022, 336 Seiten
Auch wenn das Leben scheinbar keinen Sinn mehr hat, sollte man keinen Auftragskiller für sich selbst engagieren.
Don’t kill me on Friday
Ben Schneider ist erst 29, hat aber schon genug vom Leben im Hamsterrad: aufstehen, arbeiten, Sorgen machen, sterben. Seinen Job bei einer Wirtschaftsprüfungskanzlei hasst er mindestens so sehr wie seinen Vorgesetzten. Der Kontakt zu seiner Familie ist größtenteils abgerissen, für die Liebe oder Freunde hat er schon lange keine Zeit mehr. Wenn ihm das Leben also nichts mehr zu bieten hat, findet Ben, könnte er doch zumindest über einen coolen Abgang nachdenken. Einfallsreich und überraschend sollte der sein. Sein Dealer Tobi hat die perfekte Lösung: Er kann ihm im Darknet einen Auftragskiller besorgen. Ben ist einverstanden, will aber noch 50 Tage Zeit haben bis zum großen Finale. Doch diese 50 Tage ändern alles …
Was für ein Buch! Eines der Highlights für mich in diesem Lesejahr und somit eine absolute Empfehlung. Viel Humor ohne platt zu sein, viel Ernst ohne erzieherisch tätig zu sein, viel Herz ohne kitschig zu sein – Max Osswald porträtiert eine ganze Generation, die vermeintlich das Richtige tut (guter Job, tolle Wohnung, unzählige Freunde,…) und sich dabei selbst aus den Augen verliert. Obwohl die Handlung irgendwann vorhersehbar ist – ich hätte Ben gerne noch weiter begleitet.
aj