5 Tage in Paris - Tatjana de Rosnay
Roman
C.Bertelsmann 2018, 301 Seiten
Ein aufwühlendes Familientreffen in Paris.
Paris ist von sintflutartigem Regen heimgesucht, als sich die Familie Malegarde dort anlässlich einer Feier trifft. Tochter Tilia reist aus London an, wo sie als Künstlerin lebt, und Sohn Linden, ein Fotograf, kommt aus Los Angeles dazu. Schon bei der Ankunft bemerken Tilia und Linden, dass Paul, der Vater, ein stets agiler Baumschützer, kraftlos wirkt. Auch Lauren, die Mutter, ist angeschlagen. Die Seine droht über die Ufer zu treten, sodass die vier das Hotelzimmer fast nicht verlassen können. Die apokalyptischen Wetterverhältnisse spiegeln, was auf der Familie lastet. Vieles wurde in den Jahren von einem Mantel des Schweigens umhüllt. Die Ereignisse spitzen sich zu, als Paul im Restaurant zusammenbricht und ins Koma fällt. Linden hält am Krankenbett Wache - und fasst endlich den Mut, sich seinem Vater gegenüber zu outen. Doch auch Paul hat ein erschütterndes Geheimnis, das der Schlüssel zu seiner Liebe zu den Bäumen, allen voran den Linden ist ...
Dieses Buch ist eine Liebeserklärung an Paris. Trotz des unwirtlichen Wetters spaziert der Leser mit den Protagonisten durch eine wunderschöne, aber verletzliche Stadt. Man möchte helfen diese einzigartigen Gassen, Häuserzeilen und Sehenswürdigkeiten zu schützen. Gleichzeitig mahnt uns dieses Buch auch zur Demut vor der Natur, erinnert uns an unsere Verantwortung gegenüber der Schönheit und Weisheit der Bäume und ruft zur Achtsamkeit auf. Nicht zuletzt erzählt uns Tatjana de Rosnay eine Familiengeschichte, die durch außergewöhnliche Umstände zum Innehalten gezwungen wird und die Chance nutzt einander endlich zuzuhören.
aj