Tage mit Felice - Fabio Andini

Aus dem Italienischen von Karin Diemerling
Edition Blau 2020, 235 Seiten

Ein kleines Dorf im Bleniotal im Schweizer Tessin. Hier lebt Felice, ein alter Einzelgänger, der von den anderen Dorfbewohnern entweder bewundert oder als merkwürdiger Alter angesehen wird. Ein Rätsel gibt ihnen schon seit vielen Jahren auf: was macht er morgens früh, wenn er sich auf den Weg bergaufwärts macht.

Niemand traut sich, ihn darauf anzusprechen. Ein junger Mann aus der Stadt, vor kurzem arbeitslos geworden, macht sich mit Felice bekannt und begleitet ihn für einige Tage auf seinen Wanderschaften. So lernt er das Tal, das Dorf und die Menschen darin auf eine ganz andere Weise kennen.
Neben der Stille des Waldes, in dem ein Gumpen auf das Bad der beiden Männer wartet, sieht er die Natur mit ganz anderen Augen, hört er die Umgebung mit ganz anderen Ohren zu erlauschen. Scheinbar ziellos geht und fährt Felice durchs Tal, besucht Gasthäuser, kehrt in Bars ein. Jeder kennt ihn, jeder wechselt ein paar Worte mit ihm. Einerseits scheint er immer gleichbleibende Abläufe zu haben, andererseits überrascht Felice den jungen Mann mit Worten und Taten.

Es passiert nicht viel, und doch bekommt man so viel durch die Lektüre dieses Buches. Und es sicherlich das richtige Buch zum Entschleunigen.

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