Robinsons Tochter - Jane Gardam
Roman
Aus dem Englischen übersetzt von Isabel Bogdan
Hanser Berlin 2020, 320 Seiten
England 1904 – Polly, mit sechs Jahren schon eine Pflegefamilien-Veteranin, kommt zu ihren frommen Tanten in das gelbe Haus am Meer. Hier gibt es kaum Unterhaltung, aber es gibt Bücher, und lesend entwickelt sich Polly unbemerkt zu einer stillen, unbeugsamen Rebellin. Ein Buch liest sie immer wieder: "Robinson Crusoe" wird zu ihrem Kompass in jeder Lebenslage. Ihre eigene einsame Insel verlässt Polly Flint nie ganz. Doch am Ende ihres fast ein Jahrhundert umspannenden Lebens wird sie Liebe und Enttäuschung, Depression und rettende Freundschaft kennengelernt und ihre Bestimmung gefunden haben.
Jane Gardams Faible, schräge Charaktere in warmherzigen Geschichten zu verpacken, machen ihre Romane besonders. Auch „Robinsons Tochter“ ist so eine wundervoll erzählte, atmosphärisch dichte Lebensgeschichte, mit allen dramatischen Wendungen, die das Leben oft bereithält. Gardam‘s Sprachvermögen und der so eigene britische Humor machen das Lesen zum Vergnügen und lässt uns trotz aller Tragik immer wieder schmunzeln.
Meine Empfehlung:
Reisen Sie mit Polly Flint durchs Leben - es wäre schade, wenn Sie sie nicht kennen lernten.
Ein Buch für alle, die gerne Familienromane lesen und den britischen Humor lieben.
sk
Hinweis: Diesen Titel finden Sie auch als eBook in der Mediathek.