Q: In dieser Welt ist Perfektion alles – Christina Dalcher

Aus dem amerikanischen Englisch von Michaela Grabinger
Fischer 2021, 384 Seiten

In der nahen Zukunft besitzt jeder Mensch einen Q-Wert, der Intelligenz und Einkommen misst, und damit jedem seinen Platz in der Gesellschaft zuweist. Eine verführerisch einfache Antwort auf eine zunehmend heterogene Welt. Das glaubt auch Elena Fairchild, die an einer Eliteschule lehrt und regelmäßig das Potential ihrer Schüler testet. Je höher der Q-Wert, desto größer der Zugang zu Bildung und desto goldener die Zukunft. Wohin jeden Morgen die Busse die Kinder bringen, deren Q-Wert zu niedrig ist, weiß niemand so genau. Nur, dass sie nicht wiederkehren.

Als Elenas 9-jährige Tochter durch einen Test fällt - und damit ihr Q-Wert auf ein erschreckend niedriges Niveau, lernt die Mutter die Kehrseite der schönen neuen Welt kennen. Was, wenn die Auslese der Besten nur der Anfang eines schrecklichen Plans ist? Was, wenn man ihr das eigene Kind nehmen will?

Nach VOX ist dies der zweite dystopische Roman von Christina Dalcher. Die Idee, Menschen zu bewerten und besonders Kinder nach Leistung in bestimmte Kategorien einzuteilen ist ja nicht weit hergeholt und daher wird einem beim Lesen dieses Buches auch manchmal ganz schön eng. Wie schon bei ihrem ersten Werk werden manche Situationen bzw. Personen zu oberflächlich und schnell behandelt, nichts desto trotz eine Leseempfehlung für alle Liebhaber dystopischer Romane, die uns die „schöne, neue Welt“ vor Augen halten.

aj