Der weite Raum der Zeit - Jeanette Winterson

Der weite Raum der Zeit

Roman

Aus dem Englischen von Sabine Schwenk.
Knaus 2016, 282 Seiten

Der Londoner Investmentbanker Leo verdächtigt seine schwangere Frau MiMi, ihn mit seinem Jugendfreund Xeno zu betrügen. In rasender Eifersucht und blind gegenüber allen gegenteiligen Beweisen verstößt er MiMi und seine neugeborene Tochter Perdita. Durch einen glücklichen Zufall findet der Barpianist Shep das Baby und nimmt es mit nach Hause. Jahre später verliebt sich das Mädchen in einen jungen Mann – Xenos einzigen Sohn. Zusammen machen sie sich auf, das Rätsel ihrer Herkunft zu lösen und alte Wunden zu heilen, damit der Bann der Vergangenheit endlich gebrochen wird.

„Der weite Raum der Zeit“ ist der zweite Teil des Shakespeare Hogarth Projektes anlässlich des 400. Todestags von William Shakespeare im Jahr 2016. Jeanette Winterson katapultiert das Stück in eine moderne, sehr kapitalistische Welt und doch bleiben die Story und die Namen dem Original sehr nahe. Der Roman handelt von rasender Eifersucht, blindem Selbsthass und der tiefen Sehnsucht, die Fehler der Vergangenheit wieder gut zu machen. Er ist rasant erzählt, lebendig, poetisch und abwechslungsreich. Außerdem hat sich die Autorin die Mühe gemacht, zu Beginn den Leser kurz mit Ort und Personen von Shakespeares „Wintermärchen“ vertraut zu machen. Am Ende gibt es einen Epilog, in dem sie noch einmal auf Shakespeare und seine Stücke eingeht. Für sie ist dieses Stück auch ein sehr persönliches Stück, wurde sie doch ebenso wie Perdita adoptiert.

Lest es und freut euch über die Poesie ihrer Worte. Vielleicht bekommt ja der eine oder andere - so wie ich – Lust, sich mit Shakespeares Originalen zu beschäftigen.

sk