Die Stille -Don DeLillo

Don DeLillo Die Stille

Roman

Aus dem amerikanischen Englisch von Frank Heibert
Kiepenheuer & Witsch 2020, 105 Seiten

Jim und Tessa sind im Jahre 2022 auf dem Rückflug von Paris nach New York. Tessa schreibt in ihr Notizbuch, Jim betrachtet ständig die Anzeigen auf dem Bildschirm vor ihnen: Flughöhe, Flugdauer, Ankunftszeit, Außentemperatur … Und wiederholt die Daten ständig. Für sich? Für seine Frau Tessa? Aus Langeweile?

Sie haben ein Ziel: sie wollen ihre Freunde Diane und Max treffen, um die Superbowl LVI gemeinsam im Fernsehen mitzuverfolgen. Diane und Max sitzen mit Martin, einem ehemaligen Studenten von Diane, in ihrer Wohnung vor dem Bildschirm und warten auf den Beginn der Übertragung. Alles scheint wie immer, die Gespräche verlaufen mehr oder weniger miteinander. Diane und Max machen sich Sorgen, weil Jim und Tessa noch nicht da sind. Noch dazu beginnt nun wirklich das Spiel.

Aber nach ein paar Minuten ist der Bildschirm plötzlich schwarz. Man sieht und hört nichts mehr. Und nicht nur das, auch sonst ist der Strom weg. Auch die Handys haben keinen Empfang mehr. Es ist so seltsam still geworden. Nach Stunden tauchen Tessa und Jim auf, leicht verletzt und ramponiert. Sie berichten, dass ihr Flugzeug eine Bruchlandung hatte, sie aber Gott sei Dank relativ glimpflich davongekommen sind.

Ein kleines, dünnes Büchlein. Ein merkwürdiges Buch. Der Verlag schreibt auf der Rückseite des Buches, der Autor habe das Buch wenige Wochen vor Ausbruch der Corona-Pandemie geschrieben. Unter diesem Gesichtspunkt wäre es dann vorhersehend geschrieben, wenn man sich an den ersten Lockdown hierzulande erinnert.

Und unter diesem Gesichtspunkt sind auch die Handlungen und Gespräche der handelnden Personen eher verständlich: Gespräche ohne Belang, verwirrte Gedanken, merkwürdige Aussetzer, alles scheinbar ohne genaues Wissen – so wie es uns im Frühling 2020 ergangen ist. Daher ein fast philosophisches Werk? Lesen sie selbst!

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