Die Gegenstimme - Thomas Arzt

Die Gegenstimme

Roman

Residenz 2021, 189 Seiten

April 1938, irgendwo in Oberösterreich. Nach der Machtübernahme bzw. dem Einmarsch des Deutschen Reiches in Österreich lässt Adolf Hitler in der Ostmark „abstimmen“. Ob die österreichische Bevölkerung nun wirklich zum Deutschen Reich gehören will.
Alles ist schon vorbereitet. In der Gemeindestube steht der Tisch für die Wahlkommission und sogar eine Wahlzelle – „Die wird man ja nicht brauchen!“ meint der neue Bürgermeister. Denn es ist ja eh schon alles klar! Aber für Karl, der Sohn vom Schuster, der in Innsbruck studiert, für den ist noch nicht alles klar. „Das Dorf noch immer um ihn, es presst sich aufdringlich an ihn ran, will ihn erdrücken. Er ruft, ohne Ton. Da ist´s ihm erst geschossen: Du stimmst nicht gegen irgendeine Politik da draußen oder da oben. Du stimmst einzig und allein gegen dein Daheim“ liest man auf der Buchrückseite.
Es geht nicht nur um Karl, auch dessen Familie und mehrere Dorfbewohner werden genauer unter die Lupe genommen. Mehr als einer zweifelt die Abstimmung an, aber nur einer macht einen Unterschied.

Anfangs musste ich in den Roman hineinkommen, da Thomas Arzt eine eigentümliche Sprache verwendet – das Unausgesprochene schwingt immer mit, es werden nicht mehr Worte als nötig gemacht. Mit der Zeit aber habe ich den Text aufgesogen und bin mit Spannung an der Geschichte drangeblieben.
Ein kleines Stück Zeitgeschichte in einem sehr persönlichen Roman verpackt.

Mehr Informationen zum Autor und seinem Werk finden Sie unter https://www.thomasarzt.at

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