Im Labyrinth des Schweigens
Genre: Drama/Zeitgeschichte
Ab 12 Jahren
Regie: Ricciarelli Giullio
Darsteller: Alexander Fehling, André Szymanski, Friederike Becht, Gert Voss
1 DVD, 118 Minuten
1958 arbeitet der junge Staatsanwalt Johann Radmann in Frankfurt/Main vornehmlich in Fällen von Verkehrsdelikten. Eines Tages erscheint ein Journalist in Begleitung eines Mannes im Gebäude der Staatsanwaltschaft und verlangt die Verhaftung eines Gymnasiallehrers. Dieser wurde von dem Mann als ehemaliger KZ-Wärter in Auschwitz, in dem er gefangen gehalten wurde, erkannt. Niemand will sich des Falles annehmen – bis auf Radmann. Er recherchiert und stößt auf ein Geflecht aus Verdrängung, Verleugnung und Verklärung der jüngsten Vergangenheit Deutschlands.
Von Generalstaatsanwalt Bauer wird Radmann mit der Leitung der Ermittlungen in diesem Fall betraut. Radmann weiß aber nicht, worauf er sich einlässt, muss er doch in verschiedenen Archiven nachforschen und viele Zeugen einvernehmen. Erst jetzt wird ihm klar, welche Verbrechen während des Krieges begangen wurden. Er gerät immer mehr in ein Labyrinth aus Schuld und Lügen.
Radmanns Ermittlungen führten schließlich in den 60er-Jahren zum Auschwitz-Prozess in Frankfurt/Main, der das Land für immer verändern sollte.
Ein wirklich interessanter Film über ein dunkles Kapitel oder eine Sternstunde der Vergangenheitsbewältigung – je nachdem, wie man es sehen will. Und ein wirkliches Labyrinth an Fragen und Themen, die Regisseur Giulio Ricciarelli in seinem Film behandelt und im dem sich der Staatsanwalt scheinbar verirrt: Wer war Schuld? Wer war Parteimitglied? Was ist in den Konzentrationslagern passiert? Wo sind die Täter? Warum wurde so viele Jahre lang geschwiegen?
pl
